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Am nächsten Tag unternehmen wir einen Ausflug zum "Hirschlander
Krieger" und zum berühmten Grabhügel von Hochdorf,
wo vor 2500 Jahren ein Keltenfürst mit prunkvollen Beigaben bestattet
wurde. Archaische Skulpturen wie der "Hirschlander Krieger"
faszinieren Sailer in ihrer reduzierten, aber keineswegs primitiven
Formensprache. Bei dem Steinmetz der Gegend, der die Museen mit kunstvollen
Abgüssen davon bestückt, hat auch er sich ein Exemplar bestellt
und wartet sehnsüchtig darauf, es in seinem Garten aufzustellen.
Dort kann er das rätselhafte Antlitz bei jedem Wetter und jeder
Jahreszeit bestaunen, eingehüllt in Morgentau, Regen und Schnee
und mit gleicher Gelassenheit die Hitze des Sommers und die Kälte
des Winters in sich aufspeichernd.
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In
der Abenddämmerung erreichen wir den Venusberg bei Aidlingen,
wo Sailer mit anderen Künstlern einen "Skulpturenpfad"
in der freien Natur errichtet hat. Er steuerte einen ca. 3 Meter hohen
bemalten Menhir bei, dessen an der Oberseite angebrachte Goldscheibe
jetzt in der untergehenden Sonne zu leuchten beginnt: ein poetisches
Zeichen der Vermittlung zwischen Kunst und Natur, Gegenwart und Vergangenheit,
Menschen- und Götterwelt. |
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